Deutsche Meisterschaften 2020
Christina Faber war eine von beiden Favoritinnen in ihrer Gewichtsklasse bis 78 kg, doch an dem Tag passte der Rhythmus noch nicht so ganz. Bronze ist ein tolles Ergebnis, doch es hätte auch der erste DM-Titel bei den Frauen sein können. Beide Favoritinnen der Klasse unterlagen am Ende der Überraschungssiegerin aus Osnabrück.
Nach der Junioren-WM im vergangenen Oktober sowie dem Bundesligafinale sollte sie erst einmal runterfahren und mit Jahresbeginn wieder durchstarten, einen kurzen Wettkampfblock mitnehmen und sich dann auf das anstehende Abitur fokussieren. In der DM-Vorbereitung war die 20-Jährige noch zusätzlich kurz erkrankt und es sollte an diesem Tag einfach nicht sein. Macht aber nix, in zwei Wochen geht’s weiter mit Christinas erster Teilnahme am Grand Slam in Paris.
Eine starke Leistung, die eine Medaille verdient hätte, lieferte am selben Tag Tamara Ohl ab. Im Leichtgewicht bis 52 kg kämpfte sie sich souverän ins Viertelfinale, führte dort gegen die spätere Vize-Meisterin bis in die dritte Minute der Verlängerung und eine starke Aktion ihrer Kontrahentin beendete das Duell zu Ungunsten von Tamara. Es folgten zwei weitere starke Siege und um Kampf um Bronze unterlag Tamara gegen Verena Thumm, die bei den Deutschen Meisterschaften irgendwie immer eine Klasse für sich ist und ihre zehnte DM-Medaille sicherte.
In derselben Gewichtsklasse klopfte Dominique Denkewitz an die nationale Spitze an. Nach zwei Jahren Verletzungspause und nur wenig Vorbereitungszeit sicherte sie sich nach souveränen Siegen ebenfalls das Viertelfinale, wo sie gegen die spätere Deutsche Meisterin unterlag. Der Abstand war noch da, aber einige gute Momente waren auch für Domi dabei. In der Hoffnungsrunde kassierte sie früh, nach guter Aktion durch ihre Gegnerin, die erste Wertung gegen sich, fand dann aber besser in den Kampf, es wurde ein offener Kampf und bei einer Wurfaktion von unserer Sportlerin haben die Kampfrichter eine Gegendrehaktion ihrer Gegnerin gesehen und mit dem zweiten Waza-Ari bewertet. Somit bleibt für Dominique der 9. Platz bei ihrer ersten DM der Frauen.
Seiner Zwillingsschwester in nichts nach stand Florian Denkewitz bei den Männern bis 66 kg. Auch er landete am Ende auf einem 9. Platz mit Potential sich weiter nach vorne zu schieben. Leider verlor Flo seinen Auftaktkampf, trotz Überlegenheit in der ersten Kampfhälfte, weil er ein wenig den Faden verloren hatte. Sein Gegner sicherte sich den Halbfinaleinzug, womit Flo weiter im Wettkampf war. In der Hoffnungsrunde folgten zwei starke Siege von ihm und der nächste Kampf war auch noch drin. Florian führte das Duell souverän mit zwei Strafen, doch eine Unachtsamkeit kostete eine bessere Platzierung.
Laya Meister (48 kg) und Tanja Strecker hatten leider nicht das Glück in die Hoffnungsrunde einzuziehen. Es war auch bei Laya ihre erste Frauen-DM und Tanja zählt ja schon zu den Routiniers. Bei beiden war es eine knappe Erstrundenniederlage, die auf jeden Fall auch zu gewinnen gewesen wäre, doch ihre Gegner zogen nicht ins Halbfinale ein. Damit waren die beiden leider frühzeitig raus.
Wer Alexander Wieczerzak in der Ergebnismeldung vermisst?! Der Weltmeister von 2017 war an diesem Wochenende mit der A-Nationalmannschaft beim Grand Prix in Tel-Aviv, um wichtige Punkte für die Olympiaqualifikation zu sammeln.
Insgesamt muss man festhalten, dass durch die Bank weg und aus unterschiedlichsten Gründen wie beispielsweise Verletzungspausen, jeder weiter hätte vorne landen können. Das gilt es sich in den kommenden Wochen und Monaten zu erarbeiten.
Ergebnisse im Überblick:
Christina Faber, Bronze, bis 78 kg
Tamara Ohl, 5., bis 52 kg
Dominique Denkewitz, 9., bis 52 kg
Florian Denkewitz, 9., bis 66 kg