Glückliche Gesichter bei ID-Meisterschaften
Ehrlich gesagt waren wir etwas aus der Vorbereitungsroutine. Eine Veranstaltung in diesem Rahmen, die wir vor drei Jahren noch aus dem "ff" durchgeführt hätten, musste nun neu geordnet und konzipiert werden. Wie gut, dass unsere ID-Trainerin Rebekka Perrier hier sehr beharrlich und vorausschauend das Zepter in der Hand hatte. Und neben dem Wettkampf auch die gelungene Abendveranstaltung hingebungsvoll organisierte. Am Ende konnten wir auf 150 glückliche Gesichter schauen. Zwischendrin auch unsere ukrainischen Judoka, die bei dem Aufbau und der Abendveranstaltung wie immer tatkräftig mitgeholfen haben.
Für den JCW gingen folgende Athletinnen an den Start:
Hessen 1:
Chloe Beloin (bis 57 kg)
Hessen 2:
Leonie Yurtöven (bis 70 kg)
Marc Scherer (bis 90 kg)
Michael Klemm (+90 kg)
Denise Yildirim musste leider kurzfristig krankheitsbedingt absagen.
Nach dem Wettkampf mit fairen Kämpfen und tollen Begegnungen ging es im Anschluß zur Abendveranstaltung in die Räumlichkeiten des Deutschen Schützenbund. Hier standen Tanz, Essen, Trinken und Geselligkeit im Vordergrund.
Es war eine tolle Veranstaltung, die besonders nach drei Jahren "nix" sowohl von den Organisatoren als auch den Gästen als äußerst bereichernd bezeichnet wurde.
Der Hessische Judo Bund berichtet
Bericht von Thomas Hofmann, Beauftragter für Behindertensport auf hessenjudo.de
Am Samstag, den 19.11.2022 fanden in Wiesbaden die Deutschen Verbandsmeisterschaften im ID-Judo statt. Ausrichter dieser Veranstaltung war der JC Wiesbaden.
Die Schirmherrschaft hatte Gert-Uwe Mende, Oberbürgermeister der Stadt Wiesbaden übernommen und eröffnete die Veranstaltung mit tollen Worten an die Sportler, Gäste und alle freiwilligen Helfer.
Philipp Eckelmann, Präsident des JC Wiesbaden als ausrichtender Verein, zeigte sich, ebenso wie Dr. Wolfgang Janko, stellvertretender Abteilungsleiter Judo im DBS (Deutscher Behinderten Sportverband) sehr erfreut über die gute Zusammenarbeit mit dem HBRS (Hessischer Behinderten- und Reha Sportverband).
Hessen trat mit 2 Teams an und den Trainern Rebekka Perrier (JC Wiesbaden), Thomas Hofmann (HJV; HBRS und Budo Club Mühlheim), Maren Stahlberg (Budo Club Mühlheim) sowie Jörg Dammann und Reiner Vettermann (beide TV Biebesheim).
Die Deutschen Verbandsmannschaftsmeisterschaften wurde erstmalig mit Mixed-Teams (3 Frauen/3 Männner) ausgetragen.
Nach dem Sichtungslehrgang, der vom TV Biebesheim hervorragend ausgerichtet wurde, entschieden sich Verantwortlichen zwei hessische Mannschaften an Start und auf die Matte zu schicken.
Beide hessischen Teams, bestehend aus Judoka vom TV Biebesheim, JC Wiesbaden und Budo Club Mühlheim, zeigten sehr engagierte Leistungen und gaben ihr Bestes. Beim Kampf um den Einzug in das Poolfinale verlor das Team Hessen 1 unglücklich gegen die Mannschaft Bayern 2 und verpasste somit das Halbfinale. Hessen 2 musste sich mit den stärksten Landesverbandsmannschaften auseinandersetzen und schied in der Vorrunde aus.
In den Platzierungskämpfen setzten die Veranwortlichen dann alle Judoka der hessischen Mannschaften zur Sichtung ein.
Gespannt sein darf man auf die weitere Entwicklung.
Die Meisterschaften standen auf einem judotechnisch sehr hohem Niveau. Sie waren geprägt von Fairness und Menschlichkeit.
Die Siegehrung wurde durch Cornelia Claßen, Beauftragte des Deutschen Judo Bundes für ID-Judo vorgenommen, die auch die neuen Wanderpokal des DJB an die Siegermannschaften überreicht.
Eine großer Dank geht an Rebekka Perrier und den Judo Club Wiesbaden, die die Deutschen Verbandsmannschaftmeisterschaften und die anschließende Abendveranstaltung, hervorragend ausgerichtet haben.
Besonderer Dank geht an die vom Judo Club Wiesbaden betreuten ukrainischen Jung-Judoka, die sich bei der Organisation und beim Mattenauf- und abbau einbrachten.
Es war eine Werbung für Judosport. Er war eine hervorragende Werbung für das ID-Judo (Judo für Menschen mit einer Beeinträchtigung) in Hessen und Deutschland..
Thomas Hofmann, der Beauftragte für ID-Judo, sucht nun dringend weitere interessierte Judoka mit einer geistigen und/oder mehrfachen Behinderung. Hessiche Judovereine in denen Judoka mit Beeinträchtigungen trainieren, können sich bei Thomas Hofmann melden und über die Ausichten für 2023 informieren.
Ergebnisse:
WK 1
1. Platz NRW 1
2. Platz NRW 2
3. Platz Bayern
WK 2
1. Platz Bayern 1
2. Platz NRW 1
3. Platz Bayern 2
4. Platz NRW 2
5. Platz Baden
6. Platz Hessen 1
7. Platz Hessen 2
Der Deutsche Judo Bund berichtet
Bericht von Birgit Arendt auf judobund.de
Bis 2018 wurde in Deutschland der Begriff G-Judo verwendet, danach wurde er angepasst an den Internationalen Begriff ID - intellectual disability. Damit kämpfen die Judoka mit geistigen Behinderungen unter Bedingungen, die ihrer jeweiligen Behinderung gerecht werden.
In Wiesbaden wurden nun die Deutsche Verbands-Mannschaftsmeisterschaften durch den Judo-Club Wiesbaden in Zusammenarbeit mit dem Hessischen Behinderten- und Rehabilitationssport-Verband ausgerichtet.
Gert-Uwe Mende, der Oberbürgermeister der Stadt Wiesbaden, hat die Schirmherrschaft übernommen und die Veranstaltung mit tollen Worten an die Sportler, Gäste und alle freiwilligen Helfer eröffnet.
Die teilnehmenden Landesverbände aus Hessen, Bayern, Nordrhein-Westfalen und Baden kämpften mit insgesamt zehn Mannschaften in zwei Wettkampfklassen um den Deutschen Meistertitel. Um den Sportlern so viele wie mögliche Kämpfe zu ermöglichen, kämpften sie in Pools Jeder gegen Jeden.
Die Wettkampfklasse I ist für Sportler, die auch mit nicht-behinderten Judoka trainieren und Judo-Techniken gut umsetzen können. Auch ist für sie das Verständnis der Sportart Judo und das Ziel des Wettbewerbes einsichtig. Es nahmen drei Mannschaften teil. Nordrhein-Westfalen I siegte vor NRW 2 und Bayern.
Die Wettkampfklasse II wird beschrieben, dass dort ID-Judoka starten, die Judo-Techniken eingeschränkt umsetzen können und in Behindertengruppen trainieren. Das Verständnis der Sportart Judo und das Ziel des Wettbewerbes ist diesen Athleten im Grundsatz bekannt.
In dieser Klasse starteten sieben Mannschaften, die in zwei Pools kämpften. In den Finalbegegnungen standen auch hier die Teams aus Bayern und Nordrhein-Westfalen. Bayern 1 setzte sich im Finale gegen NRW 1 ebenso durch wie Bayern 2 gegen NRW 2 im Kampf um Bronze.
„Sportlich gesehen gab es superschöne Wettkämpfe, die sportlich sehr fair abliefen. Die Stimmung in der Halle war toll, auch unter den Trainern, die viel miteinander geredet und Erfahrungen ausgetauscht haben“, sagt Marcel Stebani vom JC Wiesbaden.
Ergebnisse:
Wettkampfklasse I
Nordrhein-Westfalen 1
Nordrhein-Westfalen 2
Bayern
Wettkampfklasse II
Bayern 1
Nordrhein-Westfalen 1
Bayern 2
Nordrhein-Westfalen 2