45. Internationale Venray Judo Open
Bei der 45. Auflage des internationalen Judo-Turniers im niederländischen Venray waren wir dieses Jahr erstmals mit einer kleinen JCW-Delegation vor Ort. Mit ca. 1700 Teilnehmen, gehört das Turniere zu den größten in Europa und in den gut besetzten Teilnehmerfeldern muss man sich erst einmal in die Medaillenränge vorkämpfen. Umso schöner ist es, dass wir auf Anhieb sieben Platzierungen und sogar fünf Medaillen mit nach Hause bringen durften.
Allen voran setzte sich Neele Fabich souverän in der Klasse bis 48 kg durch. Die Vorrundenkämpfe sicherte sie sich alle vorzeitig. Im Finale gewann sie nach sechs Minuten durch drei Shido-Bestrafungen für ihre Kontrahentin. Besonders erfreulich ist es, dass Neele dieses Ma, mit einer taktisch starken Leistung den Spieß umdrehen konnte, da sie gegen die selbe Gegnerin bereits mehrfach den Kürzeren zog.
Ähnlich souverän kämpfte sich Leonie Rüenauver ins Finale vor. Nach einem Freilos und drei vorzeitigen Siegen musste sie sich lediglich im Finale gegen die stärkste Gegnerin des Tages geschlagen geben.
Tobias Rosenbaum trat erstmals seit einer längeren Wettkampfpause wieder an. Dieses Mal eine Gewichtsklasse höher. Trotz Gewichtsnachteil verzweifelten fast alle Gegner an ihm. Im ersten Duell drehte er einen unnötigen Rückstand mit einem wunderschönen Ippon um und es folgten zwei taktisch gut geführte Duelle, die er jeweils in den letzten Sekunden für sich entschied. In Finale merkte man dann doch den leichten Unterschied. Tobi musste zwei mittlere Wertungen abgeben und dem Niederländer den Vortritt lassen. Dennoch darf er sich über Silber freuen.
In der selben Gewichtsklasse war auch Antonia Mickel am Start. Antonia ist im ersten Jahr der neuen Altersklasse U18 und hier fehlte nur ein wenig die Erfahrung. In der zweiten Runde geriet sie in einem taktischen Kampf in Rückstand, glich noch mit dem Schlussgong der regulären Kampfzeit aus und im Golden Score war ihre Gegnerin dann etwas abgezockter. Ähnlich war es dann in der Trostrunde, der Kampf war mehrfach auf der Kippe und Antonias Gegnerin rettete eine mittlere Wertung ins Ziel, so dass es am Ende „nur“ ein siebte Platz die 14-Jährige war.
Die dritte Silbermedaille steuerte Lars Berger in der Klasse bis 46 kg bei. Der Leichtgewichtler stand nach drei Duellen im Finale. Auch den Kampf hätte er für sich entscheiden können. Sein Kontrahent nutze im Golden Score einen Angriff von Lars aus, wo der Kontakt fehlte und drehte ihn auf die Seite, was von den Kampfrichtern mit Waza-Ari bewertet wurde. Die einzige Bronzemedaille des Tages steurte Simon Leuschen bei. Simon hatte sich beim European Cup in Berlin am Ellbogen verletzt und die daraus resultierende Trainingspause hat man ihn etwas angemerkt. Im Halbfinale kam es zur dritten Auflage des Jahres gegen den Niederländer Visser (u.a. kämpften die beiden das Finale der Dutch Open) und da fehlten Simon dieses Mal ein paar Körner, um diesen Kampf erfolgreich für sich zu gestalten. Im Medaillenkampf drehte er einen frühen Rückstand dann noch in einen deutlichen Sieg und auch Simon darf mit der Medialle zufrieden sein. Unser Pechvogel des Tages war Hanna Sedlmair. In der Klasse bis 57 kg stand sie nach drei Siegen im Halbfinale. Der Kampf ging in den Golden Score, Hannas Gegner hatte bereits zwei Shido-Bestrafungen und den beiden war die „Schlacht“ anzumerken. Nach etwa sechs Minuten machte Hanna, bei einem Angriff ihrer Gegnerin, einen falschen Schritt, konnte so nicht mehr ausweichen gab die entscheidende Wertung ab. Im Bronzekampf war es wieder ähnlich eng und es ging wieder in den Golden Score. Wobei der Kampf auch nach der regulären Zeit hätte beendet sein können, da unsere 15-Jährige ihre Gegnerin einmal gegendrehen konnte und über eine Wertung hätte man sich hier nicht beschweren können. In der Verlängerung kam die Niederländerin dann mit einer schöne Aktion durch, Hanna versuchte sich auf den Bauch zu drehen, landete aber auf dem letzten bisschen Körperseite, was von den Kampfrichtern mit Waza-Ari zu bewerten ist. Somit blieb für Sie am Ender nur der undankbare fünfte Platz.
Einen nicht so guten Tag erwischte Liana Yedgarian. Die 14-Jährige musste sich im Auftaktkampf, gegen eine Belgierin geschlagen geben, die sie noch vor zwei Wochen, beim Turnier in Antwerpen, wortwörtlich niederringen konnte.
Unsere Ergebnisse im Überblick:
1. Neele Fabich, U18 bis 48 kg
2. Leonie Rüenauver, U18 bis 63 kg
2. Lars Berger, U18 bis 46 kg
2. Tobias Rosenbaum, U21 bis 73 kg
3. Simon Leuschen, U18 bis 90 kg
5. Hanna Seldmair, U18 bis 57 kg
7. Antonia Mickel, U18 bis 63 kg