JCW erhält silbernen großen Stern des Sports
Auszeichnung für besondere Ukraine-Hilfe: Der Judoclub Wiesbaden qualifiziert sich für das Bundesfinale im Januar in Berlin.
Bericht von Tobias Goldbrunner im Wiesbadener Kurier am 23.11.2023
Wiesbaden. Ein Traum wird wahr: Der Judoclub Wiesbaden hat sich für das Bundesfinale beim Wettbewerb „Sterne des Sports“ qualifiziert. Der Verein tritt mit seinem Projekt „Stronger together“ am 29. Januar in Berlin – vermutlich im Beisein von Bundeskanzler Olaf Scholz – gegen die anderen Landessieger an. Dann geht es um den großen „Stern des Sports“ in Gold. Die Auszeichnung in Bronze hatte der JCW beim Regionalentscheid – gesponsort von der Wiesbadener Volksbank – im August errungen, diese Woche triumphierte der Club um Präsident Philipp Eckelmann dann beim Landesentscheid. Für den „Stern des Sports“ in Silber, der im Biebricher Schloss verliehen wurde, gab es unter anderem auch 2500 Euro. Kim-Chi Wiesbaden, das es ebenfalls als Regionalsieger zum Landesfinale geschafft hatte, erhielt einen der mit 500 Euro dotierten Förderpreise.
Der JCW hat im Rahmen von „Stronger together“ 30 ukrainische Flüchtlinge aufgenommen und betreut. Kyrylo Vertynskyi, ein Judo-Trainer aus der zerstörten Stadt Saporischschja, hatte im Vorjahr einen verzweifelten Hilferuf abgesetzt, zusammen mit der Stadt Wiesbaden, dem Jugendträger EVIM und dem Johannesstift organisierte der JCW kurz darauf den Transport der Kinder und Jugendlichen. Die Flüchtlinge trainieren seither nicht nur beim JCW, sie erhalten auch Unterstützung bei Behördengängen und dem Deutsch-Unterricht. Man wolle „das Bestmögliche tun, um die Kinder und Jugendliche Schritt für Schritt in die deutsche Gesellschaft zu begleiten“, so Eckelmann. Der Krieg in der Ukraine werde schließlich so schnell nicht enden.
Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU) würdigte bei der Preisverleihung nicht nur den JCW, sondern hob alle Finalisten hervor: „Der Sport in Hessen lebt vom Einsatz tausender Freiwilliger im Ehrenamt. Die ‚Sterne des Sports‘ ehren die Menschen, die an der Basis des Sports arbeiten. Sie sind es, die in ihrer Freizeit Vereine führen, den Spiel- und Trainingsbetrieb ermöglichen, Sportstätten pflegen und sich auch darüber hinaus oftmals für das Gemeinwohl vor Ort einbringen.“ Diese Menschen seien das Fundament des Vereinssports „und tragen dazu bei, dass Menschen sich bewegen, mit dem Sport positive Erfahrungen verbinden und tolle Projekte mit gesellschaftlicher Wirkung verwirklicht werden“.