Judo: Wieczerzak vergisst neue Kleiderordnung
Bericht im Wiesbadener Kurier von Tobias Goldbrunner am 13.05.2019
Fataler Fauxpas des JCW-Aushängeschilds beim Grand-Slam in Baku.
BAKU - (gbr). Alexander Wieczerzak ärgerte sich. Und zwar so richtig. Über sich selbst. Es lief die erste Minute des Golden Scores seines Erstrunden-Kampfes beim Grand Slam in Baku. Der Ex-Weltmeister bis 81 Kilogramm mühte sich gegen den Aserbaidschaner Arash Aghaei, die Nummer 332 der Weltrangliste, hatte schon die nächsten Angriffe im Kopf – als ihm ein folgenschwerer Fehler unterlief. Wieczerzak hielt eine neue Regel nicht ein.
Seit diesem Jahr müssen die Athleten nämlich ihre Kleidung in jeder Unterbrechung unaufgefordert ordnen. Geschieht dies nicht, erhalten sie eine Strafe. Wieczerzak hatte schon zum Ende der regulären Kampfzeit genau aus diesem Grund eine erhalten. Nach 45 Sekunden in der Verlängerung vergaß der 28-Jährige erneut, seinen Anzug zu richten. Der Schiedsrichter bestrafte Wieczerzak, der krasse Außenseiter Aghaei wurde zum Sieger erklärt. Und für das JCW-Aushängeschild war das Turnier früh vorbei. „Die Bestrafung ist relativ neu. Im Nachhinein hätte ich nach meiner ersten Strafe schneller den Kimono richten können“, wusste Wieczerzak, der wertvolle Punkte auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2020 liegen ließ.
Jetzt auf Europatitelkämpfe in Weißrussland fokussieren
Ein paar Stunden später schaute der 28-Jährige dann schon wieder nach vorne: „Was vergangen ist, ist vergangen. Niederlagen kommen vor.“ Auch solche. „Ich konzentriere mich direkt auf die European Games in Minsk“, betonte Wieczerzak. Vom 22. bis 25. Juni werden in Weißrussland gleichzeitig die Europameister ermittelt. Und Wieczerzak dürfte dieser Fehler sicher nicht mehr unterlaufen.